David Geall beim LINDE German Masters im Wechselbad der Gefühle

Das LINDE German Masters, mit 3 Mio. € Preisgeld Deutschlands höchstdotiertes Golfturnier, ist jährlich Treffpunkt der Weltklasse. Turnierdirektor Erwin Langer behält sich dabei vor, nur diejenigen einzuladen, die sich in der bisherigen Saison durch hervorragende Leistungen ausgezeichnet haben. Einer der wenigen „Deutschen“ in diesem erlauchten Kreis war diesmal David Geall aus Dormagen, zwar Engländer, aber Mitglied der PGA of Germany und inzwischen fast schon ein echter Kölner. Ebenso wie die Düsseldorfer Marcel Siem und Christian Reimbold durfte sich auch David Geall über die Einladung freuen und mit ihm sein Sponsor Rolf Fritsche, Chef des Hauses Motor Fritsche in Köln. Geall stand im Rampenlicht, nachdem er im Juni bei einem großen Turnier in Frankreich den dritten Platz belegt hatte, und man durfte gespannt darauf sein, wie er sich bei seinem „Heimspiel“ in Gut Lärchenhof gegen nationale und internationale Konkurrenz würde behaupten können. Der Golfplatz in Gut Lärchenhof, laut Erwin Langer einer der schönsten und schwierigsten in Deutschland, war noch schwerer zu spielen als sonst, denn die Fairways waren extrem eng gemäht, die Semi-Roughs durch Regen und Düngung dicht gewachsen und der stürmische Wind machte es fast unmöglich, den Ball gerade zu halten. Einige der Besten fielen diesen harten Bedingungen bereits frühzeitig zum Opfer und mussten nach zwei Turniertagen die Koffer packen. Unter ihnen Ryder Cup Captain Bernhard Langer und seine Team-Mitglieder Colin Montgomerie und Ian Poulter. Auch die Deutschen Sven Strüver, Tobias Dier und Christian Reimbold schafften es nicht, sich für die Runden drei und vier am Wochenende zu qualifizieren und selbst Jungstar Marcel Siem rutschte am Freitagabend gerade noch ins Feld der besten 72, die am Samstag und Sonntag um Sieg und Preisgeld spielen durften. Zu diesem Zeitpunkt war David Geall auf Rang 18 sensationell gut platziert und von den Fans als Lokalmatador geschätzter Held des Tages.

Dementsprechend groß war der Andrang der jugendlichen Autogrammjäger (Foto). Als David Geall am Samstagmorgen mit dem neuen A-Klasse Mercedes von Motor Fritsche nach Gut Lärchenhof fuhr, ahnte er noch nicht, wie schwer die beiden nächsten Runden für ihn werden sollten. Im Flight mit Niclas Fasth, Mitglied des siegreichen Ryder Cup Teams von 2003, und Steve Webster, war der Druck für den 36jährigen größer als jemals zuvor in seiner Karriere. Vielleicht hatte sich Geall auch zu viel vorgenommen, denn schon die Wahl seiner Schläger zeigte, wie ehrgeizig er zur Sache ging. Aber sein Driver wollte nicht so wie er. Nur selten traf er mit seinen langen Drives das Fairway und hatte deshalb oft mit Semi-Roughs und hohem Gras zu kämpfen. Dabei verlor er seine gute Position und rutschte am Ende des dritten Tages auf Rang 61. Wie schnell das im Golf gehen kann, erfuhr an diesem Tag auch Marcel Siem, der sich nach einer 81er-Runde auf Platz 72 wiederfand. Auch am vierten und letzten Tag konnte David Geall das Ruder nicht mehr herumreißen.

Zu gerne hätte er seine Position im Feld der besten Spieler Europas noch verbessert, aber nachdem ihn bei einigen Putts das Glück verlassen hatte, war auch durch aggressives Angriffsspiel nichts mehr zu retten und er musste sich schließlich mit Platz 71 zufrieden geben. Damit konnte er aber durchaus zufrieden sein, denn es gibt Schlimmeres, als im Feld von 132 Top-Professionals am Ende im Mittelfeld zu landen und dabei Prominente wie Ian Woosnam, Paul McGinley oder Paul Lawrie hinter sich zu lassen „Für mich war es ein Erfolg, hier in Köln den Cut geschafft zu haben. Allen Fans, die mich auf der Runde begleitet haben, danke ich für die moralische Unterstützung. Ganz besonders bedanken möchte ich mich aber bei meinem Sponsor Motor Fritsche, der mich im wahrsten Sinne des Wortes mobil gemacht hat und mir damit sehr hilft. Ich war stolz, Motor Fritsche während des Turniers auf meiner Kleidung präsentieren zu dürfen“, so das abschließende Statement von David Geall, dessen Turniersaison nun langsam ausklingt.

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